Die Europaabgeordnete Julia Reda entschied am 27. März 2019 aus der deutschen Piratenpartei auszutreten. Ihre Entscheidung sowie die diesbezügliche Stellungnahme der europäischen Piratenpartei werden von den luxemburgischen Piraten ausnahmslos unterstützt.
Das Vergehen der sexuellen Belästigung erhält leider immer noch viel zu oft nicht die politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die dem Problem zukommen müsste. Zu oft werden Fälle verschwiegen oder vom Umfeld kaschiert.
Julia Reda entschied sich ihrerseits dazu nicht zu schweigen und ruft mit dieser Entscheidung unsere restlose Anerkennung hervor.
Als bekannt wurde, dass der Listenzweitplatzierte der deutschen Piratenpartei der sexuellen Belästigung beschuldigt wird und nicht von seiner Kandidatur zurücktreten werde, stand die Europaabgeordnete vor der Entscheidung an die Öffentlichkeit zu gehen oder das Thema vor dem Hintergrund der kommenden Europawahlen zu vertuschen, um dem Wahlresultat der deutschen Piraten bei den kommenden Wahlen möglichst wenig zu schaden. Sie entschied sich für das einzig Richtige. Nachdem sie fünf Jahre im Europaparlament und auch lange davor für die deutsche Piratenpartei gekämpft hatte, opferte sie den politischen Erfolg ihrer Partei, um den innersten Werten der Piraten treu zu bleiben und rief dazu auf die deutschen Piraten im Mai dieses Jahres nicht zu wählen. So setzte sie die Transparenz und die Gerechtigkeit vor den politischen Erfolg und zeichnet sich damit, trotz und eigentlich gerade wegen ihres Austrittes aus der deutschen Piratenpartei als wahre Piratin aus.
Die luxemburgischen Piraten unterstützen Julia Redas Entscheidung aus diesem Grund ausnahmslos und hoffen, dass die Europaabgeordnete und ihr offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema der sexuellen Belästigung in Zukunft für Viele ein Vorbild sein wird.
Sollte eine Kandidatin oder ein Kandidat der luxemburgischen Piratenpartei ins europäische Parlament gewählt werden, wird diese(r) sich der Gruppe der europäischen Piraten anschließen, die bereits am gestrigen Tag verkündete, Gilles Bordelais, im unwahrscheinlichen Falle seiner Wahl, nicht mitaufzunehmen.